Ist schon klar: Wenn man in eine Thematik tiefer eintaucht, trifft man schnell einmal auf diverseste Fachausdrücke. Die Online-Media-Branche hat sich aber ganz besonders in diese Eigenheit verliebt, so dass man vor lauter KPIs die Conversions nicht sieht. Oder so. Dann also mal aufgeräumt mit dem Bullshit-Bingo.
Gleich mal zur Überschrift (behauptet ja auch keiner, dass der Autor nicht auch von der Fachausdrucks-Krankheit betroffen ist): KPI bedeutet „Key Performance Indicator“ und beschreibt die wichtigste Kennzahl anhand derer der Erfolg einer Online-Kampagne, einer Website oder einer App gemessen wird. Wie der Name schon andeutet, soll die KPI eine komplexe Situation möglichst einfach darstellen, ohne dabei zu viel an Realitätsnähe einzubüßen.
Verstanden – welche Kennzahl ist also die KPI? Da wird’s leider kompliziert. Um nämlich auf einen Blick das Kampagnenziel beurteilen zu können, ohne sich in Daten zu verlieren und gleichzeitig möglichst nahe an der Wirklichkeit zu sein, bedarf es einiges an Kopfarbeit. Die kann nämlich je nach Ziel eine andere sein. Gehen wir deswegen in diesem Post einmal zu den geläufigsten Kennzahlen aus dem Kampagnenmanagement.
Jede Online-Media-Kampagne wirft eine Menge an Daten ab. Nicht alle davon sind aber hilfreich oder auf allen Plattformen verfügbar. Folgende Kennzahlen sind aber in der Regel auffindbar:
Und welche Kennzahl nehmen wir jetzt als unsere KPI. Juristenantwort: Kommt drauf an. Nämlich auf die oft vernachlässigte, aber umso wichtigere Frage:
Was wollen wir denn mit unserer Kampagne erreichen?
Ging es uns um maximale Reichweite, weil wir ein neues Produkt oder eine Sonderaktion haben, die möglichst viele Personen in unserer Zielgruppe sehen sollen? Dann wäre wohl eine möglichst hohe Reichweite interessant und ein damit einhergehend möglichst günstiger CPR.
Wollen wir möglichst viele Personen auf unsere Website bringen, weil wir von vielen Website-Besuchern profitieren (z.B. Nachrichtenseiten), dann ist sicher eine hohe CTR bei gleichzeitig niedrigem CPC wünschenswert.
Haben wir einen Abverkauf an Sneakern in unserem Online-Shop – naja, dann ist ein möglichst günstiger CPA von Vorteil. Man kann aber auch gleich die Conversion-Rate betrachten, wobei hier auch der Faktor Website ins Spiel kommt. Die beste Online-Kampagne kann nämlich nichts dafür, wenn die Website dann überlastet ist oder einen langen und umständlichen Bestellprozess aufweist.
Man sieht also, nicht jede Kennzahl ist immer gleich wichtig. Je nach Kampagnenziel gibt es andere Kennzahlen, die man betrachten sollte. Nachrangige Kennzahlen, die dann vielleicht nicht sonderlich glänzen, sind dann aber auch vernachlässigbar, wenn die wirklich wichtigen Kennzahlen dafür solide sind.
In fast jeder Kampagne wird man Kennzahlen finden, die ganz gut sind, es bringt aber nichts, wenn es die falschen sind.
Auch für das Kampagnenmanagement ist eine klar definierte KPI wichtig, denn nur so können die betreuenden Personen entsprechend handeln, sollte eine Kennzahl nach den ersten Tagen und Wochen einer Kampagne noch nicht so sexy dastehen.
Bitte also vorher genau überlegen, was man erreichen will. Taktik ohne Strategie ist ja bekanntlich der Lärm vor der Niederlage.